Nochmal zurück auf 0 – Futterabriss, Völkerverlust

Nochmal zurück auf 0 – Futterabriss, Völkerverlust

Am Wochenende gab es wunderbares Wetter mit bis zu 18°C. Einige Tage zuvor habe ich mich deshalb sehr auf den Flug der Bienen gefreut.

Erwartungsvoll habe ich deshalb bereits am Freitag geschaut (+6/7°C), ob sich einige Bienen zeigen. Doch leider habe ich keine einzige am Flugloch entdecken können. Das hat mich sehr stark wundern lassen. Mhh, was kann das sein. Vor zwei Woche habe ich noch mein Ohr gegen die Beute gehalten und vorsichtig geklopft und ein gleichmäßigen Surren vernommen.

Also das selbe nochmal – Autos vorbei fahren lassen, Ohr an die Beute halten, klopfen und… und… NICHTS.

Oh nein, was ist denn da los.

Schnell die Beute geöffnet und nachgesehen.

Doch statt einer Bienentraube habe ich nur einzelne Bienen auf den Waben und teilweise in den Zellen gesehen. Unzählige lagen tot auf dem Boden der Beute.

4 Dinge haben mich dann zur Diagnose kommen lassen:

  • tote Bienen IN der Beute
  • Hinterleiber schauen mich aus den Zellen an
  • einzelne tote Bienen auf den Waben – einerseits konzentriert dort wo vorher scheinbar die Traube war und einige verstreut
  • volle Futterwaben in der zweiten Zarge (sicher 5-6 gut gefüllte Futterwaben)

Die Bienen sind scheinbar verhungert – die relativ plötzlich stark gefallenen Temperaturen der letzten 2 Wochen haben die Bienentraube zusammen ziehen lassen. Die Biene sind dann nicht mehr an ihr Futter gekommen – einzelne Bienen gehen los – wollen Futter holen und verklammen. Die Traube wird kleiner, neue Bienen ziehen los – verklammen… ein Teufelskreis.

Die Diagnose ist also Verhungern durch Futterabriss. Das ärgert mich sehr.

Was kann man dagegen tun?

Wenn es plötzlich kalt wird, kann man schauen, ob prinzipiell genügend Futter vorhanden ist. Falls ja, aber das Futter zu weit weg von der Bienentraube ist, kann man einige Futterwaben tauschen – also nahe und evtl. leere Futterwaben von der Traube entfernen und gegen volle Waben tauschen – so nah wie möglich an die Traube heran.

Hier muss schnell gearbeitet werden, um die Bienen nicht unnötig zu stören. Vorher am besten alles vorbereiten (Futterwabe bereit halten) – dann Deckel ab, nach leeren Waben schauen, tauschen, Deckel wieder drauf.

Natürlich sollte die Beute nicht wahllos geöffnet werden – hilft ständiges Abwiegen der Beuten bzw. Gespür. Wichtig ist auch, dass man bei einbrechender Kältephase handelt – also wenn die Temperatur beginnt zu fallen – nicht erst, wenn sie im Keller ist.

Hier ein paar Bilder vom Schadbild – deutlich sind die aus den Zellen ragenden Hinterleiber zu erkennen.


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